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Symposium 2025

25. - 26. April 2025

Münster, Mövenpick Hotel

07.06.2025

BDDH Symposium 2025 – Der Nachbericht

BDDH-Symposium 25.04. & 26.04.2025 Mövenpickhotel Münster

Zukunft gestalten – gemeinsam stark:


Am 25. und 26. April 2025 lud der Berufsverband Deutscher Dentalhygienikerinnen e. V. (BDDH) zu einem zweitägigen Symposium ins Mövenpick Hotel in Münster ein. Unter dem Motto „place to be“ kamen Dentalhygienikerinnen, Prophylaxeassistentinnen und Zahnmedizinische Fachassistentinnen zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven der Dentalhygiene auszutauschen. Der Auftakt der Veranstaltung stand ganz im Zeichen der verbandspolitischen Arbeit – mit der Mitgliederversammlung und den Neuwahlen des Vorstands.

Frischer Wind und bewährte Kontinuität:
Die aktiven Mitglieder des BDDH wählten am 25. April 2025 im Rahmen der Jahreshauptversammlung einen neuen Vorstand. Mit großer Mehrheit wurde Doris Brinkmann als 1. Vorsitzende und neue Präsidentin des Verbandes im Amt bestätigt. Neu im Gremium sind unter anderem Julia Hass als Vizepräsidentin , sowie Melanie Kunz, die künftig als Schatzmeisterin agieren wird. Zudem wurde Lisa Grötzner zur Schriftführerin gewählt. Die Beisitzenden sind Marina Schmitz und Sonja Bartsch. Gemeinsam mit den Mitgliedern will das Vorstandsteam die berufspolitische Arbeit stärken und zentrale Themen wie die Anerkennung und Wertschätzung des Berufsbildes der Dentalhygienikerinnen sowie die Patientensicherheit weiter voranbringen.
Der Verband bedankte sich bei den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern für ihren langjährigen und treuen Einsatz und wünschte dem neuen Team einen erfolgreichen Start in die Amtszeit.

 

Fachlicher Input trifft auf lockeres Miteinander:


Bevor der Tag in den geselligen Teil überging, stand noch ein hochkarätiger fachlicher Beitrag auf dem Programm: Dr. Min-Young Kim, Zahnarzt mit Schwerpunkt Parodontologie und regenerative Verfahren, widmete sich in seinem Vortrag dem Thema „Regenerative Therapie mit Schmelzmatrixproteinen – ein Update fünf Jahre später – kritisch hinterfragt“. Mit einer fundierten Analyse der aktuellen Studienlage, klinischer Erfahrungen und eigener Fallbeispiele zog Dr. Kim eine differenzierte Bilanz: Welche Erwartungen haben sich erfüllt – und wo bleibt die Evidenz hinter den Versprechen zurück? Die Teilnehmenden honorierten den kritischen Blick und nahmen wertvolle Impulse für die eigene Praxis mit.

Den stimmungsvollen Abschluss des ersten Veranstaltungstags bildete das Get-together exklusiv aktive Mitglieder. Bei kleinen Köstlichkeiten, kühlen Getränken und einem bunten musikalischen Mix von „DJ Funky“ wurde getanzt, gelacht und vor allem ausgiebig vernetzt. Ein Abend, der bewies: Fortbildung und Feierlaune schließen sich nicht aus.

Teamgeist trifft Fachkompetenz – Perspektiven mit Haltung und Herz:

Der zweite Tag des Symposiums begann mit einem besonderen Moment: In ihrer Abschiedsrede erinnerte Aydan Sachs an die Gründung des BDDH im Jahr 2003 unter dem Dach der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe (ZÄKWL) – und freute sich sichtlich über die Anwesenheit von Dr. Sinje Trippe Frey (Vizepräsidentin ZÄKWL), Hans Joachim Beier (Vorstandsreferent der Abteilung Aus- und Fortbildung ZÄKWL) und Simon Pohlmann (Abteilungsleiter der Abteilung Aus- und Fortbildung ZÄKWL).
„Es erfüllt mich mit großer Freude, dass wir heute wieder an diesem bedeutenden Ort zusammenkommen, um unsere Arbeit fortzusetzen“, betonte sie.

Starke Stimme zum Abschied:

In ihrer letzten Rede als Präsidentin fand Aydan Sachs eindringliche Worte zu aktuellen Herausforderungen im Berufsstand. Sie kritisierte deutlich die Missstände im Bereich Fortbildung und Delegation und erinnerte daran, dass „Patientinnen und Patienten ein Recht darauf haben, von qualifizierten Dentalhygienikerinnen behandelt zu werden – sie spüren den Unterschied in Qualität und Fachlichkeit.“ Auch der Fachkräftemangel und die nach wie vor mangelnde Wertschätzung im Gesundheitswesen standen im Fokus ihrer Rede. Verantwortung müsse nicht nur in Worten, sondern auch in Taten übernommen werden, forderte Sachs. Der BDDH sei und bleibe dabei eine standespolitische Heimat für engagierte Kolleginnen, die mit Fachwissen, Haltung und Leidenschaft arbeiten. Mit persönlicher Offenheit blickte sie auf ihren eigenen Weg zurück – den Spagat zwischen Familie, Beruf und dem Engagement im Verband. Einen besonderen Dank richtete sie an ihren Ehemann: „Er hat mir all die Jahre den Rücken freigehalten – mit einer Selbstverständlichkeit, für die ich heute besonders dankbar bin.“

Zwei Herzen, ein Ziel: Fortbildung und Wertschätzung stärken:

Auf die bewegende Abschiedsrede von Aydan Sachs folgte der erste Auftakt der neuen Präsidentin Doris Brinkmann. Als Teamleiterin der Abteilung für Mitarbeiterfortbildung bei der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe vereint sie zwei zentrale Perspektiven in ihrer Person: „In mir schlagen zwei Herzen – eines für die Aus- und Fortbildung der Praxisteams und eines für die berufspolitische Vernetzung im BDDH“, so Brinkmann. Sie würdigte die Arbeit des bisherigen Vorstands und bedankte sich für das Vertrauen, das ihr mit der Wahl entgegengebracht wurde. Mit großer Zuversicht blickt sie auf die kommenden Aufgaben: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit im neuen Team – mit Mut, Klarheit und dem gemeinsamen Ziel, unseren Berufsstand weiter zu stärken.“

Gemeinsam stärker – Fachkräfte im Fokus:

 

Hans Joachim Beier bedankte sich in seiner Rede für die Einladung und fand klare Worte zur beruflichen Realität vieler Fachkräfte: Sie würden häufig klein gehalten, obwohl sie täglich Großes leisteten. Dentalhygienikerinnen, so Beier, seien eine fachliche Elite, die hochwertige Qualitätsarbeit erbringe – und verdienten es, sichtbarer zu werden.

Fachlicher Tiefgang und praxisnahe Einblicke


Der zweite Teil des Symposiums widmete sich weiteren spannenden Fachvorträgen. Frau Prof. Dr. Bernadette Pretzl aus Frankfurt gab einen aufschlussreichen Vortrag zum Thema „Zwischen den Zeilen – Studien richtig lesen“. Sie erklärte, wie man wissenschaftliche Studien korrekt interpretiert und nutzbar macht, um evidenzbasierte Zahnmedizin voranzutreiben. Besonders wertvoll war ihre Vorstellung von Literaturdatenbanken und den praktischen Umgangsmöglichkeiten für Fachkräfte. Prof. Dr. Pretzl betonte, dass für eine fundierte Behandlung nicht nur die wissenschaftliche Evidenz und die geltenden Leitlinien entscheidend seien, sondern auch die Werte, Wünsche und Vorstellungen der Patienten sowie deren aktive Mitarbeit. Ein weiteres wichtiges Kriterium sei die Fähigkeit des gesamten zahnmedizinischen Teams. Der nächste Vortrag wurde von Frau Prof. Dr. Sigrun Eick aus Bern gehalten und beschäftigte sich mit einem hochaktuellen Thema: der Entstehung von Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Wirkstoffen. Sie erklärte anschaulich, wie Resistenzen entstehen und welche Rolle antiseptische Mittel und Antibiotika dabei spielen – insbesondere, wenn es zu gekoppelten Resistenzen kommt. Ein wichtiger Punkt in ihrem Vortrag war jedoch die Klarstellung, dass Patienten mit Parodontitis in der Zahnarztpraxis sehr selten Antibiotika verschrieben bekommen. Sie betonte, dass eine gezielte und verantwortungsbewusste Anwendung von Antibiotika notwendig ist, um die Entstehung von Resistenzen zu minimieren. Der dritte Vortrag des Tages widmete sich dem Thema „PAR-Team mit Gewinnermentalität“ und wurde von Frau Dr. med. dent. Stefanie Kretschmar aus Ludwigsburg gehalten.
Mit einem Zitat von Michael Jordan – „There is no ‘I’ in team, but there is in win.“ – unterstrich sie gleich zu Beginn ihre zentrale Botschaft: Erfolgreiche Teamarbeit in der Parodontologie erfordert nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch eine gemeinsame Siegermentalität. Für Dr. Kretschmar setzt sich ein leistungsfähiges Team aus starken, eigenständigen Persönlichkeiten zusammen, die ein ähnliches Mindset, gemeinsame Ziele und ein hohes Maß an Engagement teilen.
Dabei betonte sie die besondere Bedeutung eines Wir-Gefühls, das nicht nur innerhalb des Praxisteams, sondern auch im Verhältnis zum Patienten entstehen muss. Eine vertrauensvolle Atmosphäre zwischen Team und Patient sei essenziell für den Therapieerfolg. Im Anschluss folgte Priv.-Doz. Dr. Sonja Sälzer aus Hamburg mit einem praxisrelevanten Update zum Thema „Interdentalhygiene – individuell und passgenau“. In ihrem Vortrag zeigte sie anschaulich auf, wie wichtig eine differenzierte und patientenorientierte Herangehensweise bei der Empfehlung von Hilfsmitteln zur Interdentalraumreinigung ist. Anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse erläuterte sie, in welchen Fällen Zahnseide, Interdentalbürsten oder Mundduschen sinnvoll eingesetzt werden sollten – und welche Patientengruppen besonders von welchen Hilfsmitteln profitieren. Besonderes Augenmerk legte Dr. Sälzer auf die evidenzbasierte Entscheidungsfindung und verwies dabei auf die aktuelle Leitlinie zum häuslichen mechanischen Biofilmmanagement. Diese bietet eine wertvolle Orientierung für die tägliche Praxis und unterstützt die individualisierte Patientenberatung. Den Abschluss des Symposiums bildete ein gemeinsamer Vortrag des Teams der Uniklinik Bonn: Priv.-Doz. Dr. med. dent. Pia Merete Jervøe-Storm und Dentalhygienikerin Jessica Bönisch sprachen über das Thema „Parodontitis behandeln und vorbeugen“. In ihrer interaktiven Präsentation stellten sie die einzelnen Therapiestufen der systematischen Parodontitisbehandlung praxisnah und anschaulich dar. Beginnend mit der umfassenden Anamnese sowie intra- und extraoralen Befundung über die individuelle Mundhygieneinstruktion – inklusive praktischer Übungen – führten sie durch die gesamte Behandlungsstrecke: von der Vorbehandlung über die subgingivale Instrumentierung bis hin zur chirurgischen Ergänzungstherapie und der lebenslangen unterstützenden Parodontitistherapie (UPT). Besonders betonten sie die Bedeutung eines patientenorientierten, eng abgestimmten Teamworks – sowohl innerhalb der zahnmedizinischen Fachgruppen als auch im interdisziplinären Austausch. Der Vortrag unterstrich eindrucksvoll, wie moderne Parodontitistherapie nicht nur strukturierte Abläufe, sondern auch ein starkes Miteinander erfordert.

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Mit Inspiration im Gepäck und Vorfreude auf 2026:

Abgerundet wurde das Symposium mit einer Tombola sowie der offiziellen Verabschiedung des neuen Vorstands des BDDH.
Begleitend zur Vortragsreihe hatten die Teilnehmenden durchgehend die Möglichkeit, die umfangreiche Dentalausstellung zu besuchen und sich über neueste Produkte und Entwicklungen der Dentalbranche zu informieren.
Mit vielen neuen Impulsen, fachlichem Austausch und einem starken Gemeinschaftsgefühl endete eine gelungene Veranstaltung – der nächste Termin steht bereits fest: 

 Am 08. und 09. Mai 2026 lädt der BDDH erneut zum Symposium ein.

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