13. Symposium des Berufsverbandes deutscher Dentalhygienikerinnen BDDH e.V.
Ein Nachbericht
Pünktlich um 9.00 Uhr ging es mit der Begrüßung und Einleitung in das Thema durch die Präsidentin Irene Thiesen los. Das Motto versprach eine spannende Reise durch alle Patientenaltersgruppen mit den jeweiligen Generationsproblemen wie z.B. frühkindliche Karies oder auch Herausforderungen durch den demographischen Wandel.
Die Moderatorin Sonja Bethke stellte die erste Rednerin Frau Dr. Johanna Maria Kant, Vorsitzende des Bundesverbandes der Kinderzahnärzte in Deutschland ( BuKiZ) und praktizierende Kinderzahnärztin in Oldenburg vor.
Auf sehr sympathischer Art und Weise führte sie uns in die Behandlung sehr kleiner Kinder ein. Aus diesem Vortrag konnten wir Wertvolle Tipps mit nach Hause nehmen, wie z.B Eltern mehr mit in den Behandlungen einzubinden sind.
Als zweiter Referent folgte Prof. Dr. Ulrich Schiffner vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Mit dem Thema „Betreuung von Kindern mit erhöhtem Kariesrisiko“ ging es besonders um Kinder im Schulalter. Er informierte unsdarüber, dass eine deutliche Verbesserung bei bleibenden Gebissen festzustellen ist. Unsere Arbeit in der Kinderprophylaxe der letzten Jahrzehnte ist somit insgesamt sehr erfolgreich, dennoch ist der Kariesrückgang beim Milchgebiss weniger ausgeprägt, so dass es den Anschein hat, dass wirkungsvolle Präventionsmaßnahmen für die 1.Dentition zu spät kommen. Hier besteht Handlungsbedarf durch Ernährungsberatung der Eltern und gezielte Fluoridierungsmaßnahmen.
Die 1. Pause konnte genutzt werden um sich an den Ständen verschiedener Aussteller zu informieren. Hierbei wurden viele offene Fragen mit viel Geduld beantwortet.
Auch für eine kleine Stärkung und Gespräche mit Kolleginnen war noch Zeit.
Frisch gestärkt ging es dann mit dem Vortrag von Prof. Dr. Michael J. Noack, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität Köln, weiter. Zum höchst interessanten Thema, „Interaktion zwischen systemischen und oralen Erkrankungen“, führte er mit Witz und schaffte es den Blick besonders auf den Zusammenhang zwischen Parodontitis und Risikopatienten aus den Bereichen Gefäß-und Herzerkrankung, Diabetes Mellitus und Schwangerschaft zu schärfen.
Danach übernahm Fr. Prof. Dr. Ina Nitschke, Leiterin der Klinik für Alters- und Behindertenmedizin der Universität Zürich, das Mikrofon und führte uns in die ältere Patientengruppe ein. Mit dem Themen: „Der ältere Patient als Herausforderung im Praxisalltag“ und „Alles anders in der Seniorenzahnmedizin?“, gab sie ein paar wertvolle Anregungen wie mit dieser Patientengruppe sensibel umzugehen zu ist. Alle Mitarbeiter einer Zahnarztpraxis sollten sich bewusst machen wie wichtig es ist, dass der Wohlfühlfaktor gerade für diese immer größer werdenden Patientengruppe hoch ist. Viele Senioren nehmen noch sehr aktiv am Leben teil und sollten nicht automatisch als „Lückenbüßer“ bei der Terminierung herhalten, nach dem Motto: die haben immer Zeit. Andererseits gibt es immer mehr Patienten mit Betreuer. Partizipative Therapieentscheidungen sind trotzdem erwünscht. Die Kommunikation mit Patienten, Angehörigen und Betreuern ist überaus wichtig.
In der Mittagspause wurden wir mit einem kulinarischem Lunchbuffet verwöhnt, besonders die Creme brulee ist hierbei hervorzuheben.
Mit Herrn Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg und Mitglied der Altenberichtskommission der Bundesregierung, kam einer der bekanntesten Altersforscher auf die Bühne. Er fragte uns, wer heutzutage übehaupt alt ist? Alter lässt sich nicht unbedingt an den Jahren festmachen. Fest steht, in der Zukunft werden wir Menschen immer älter und es ist wichtig, ihnen ein hohes Maß an Offenheit entgegenzubringen. Seine Botschaft über die Herausforderung und Chancen der demographischen Veränderungen unserer Gesellschaft, haben wir als solches verstanden: alt ist nicht gleich alt, auch bei körperlichen, altersbedingten Einschränkungen können Geist und Seele noch „jung“ sein. Besonders wichtig ist die soziale Einbindung.
Als Resümee aus dieser schönen und gelungenen Veranstaltung ziehen wir, dass wir Patienten aller Altersklassen in unserem Arbeitsalltag begegnen und jeder Patient jeden Alters so behandelt werden muss, wie man selbst behandelt werden möchte, nämlich mit Respekt und auf Augenhöhe